Selektiv Sehen (I): Mangel an Abstand öffnet Perspektiven

Wie die Welt aussieht, hängt stark von der Perspektive ab, die man wählt. Kinder können das prächtig: Sie schauen konzentriert aufs Detail und entdecken Dinge, die wir meist nicht mehr bemerken. Am Morgen des 6. Januar ging ich zu unserem Gerätehaus im Garten, um etwas wegzupacken. Als ich mich aufrichtete, stieß ich mir fast den Kopf, weil ich die Dachkante vergessen hatte: So landete ich mit der Nase nur Zentimeter von der Dachpappe entfernt und schaute auf eine „Landschaft“ von Eiskristallen, quasi in Makro-Sicht.

Die Bilder unten zeigen, wie eine profane Dachfläche aussehen kann, wenn man den Abstand aufgibt.

Kleine, eisige Eier, auf denen Kristalle wachsen?
Abstand macht die Größe klar: Was auch immer das ist, es ist wirklich winzig.
Schräg über die Dachfläche hinweg fotografiert: Wie Pocken kleben die eisigen Bällchen auf der Dachpappe.
Es sind drei Tage alte Hagelkörner, über die der Raureif Kristalle hat wachsen lassen.