„Montag“ ist DHL-Deutsch für Dienstag. Oder so.

Samstag. Als die DHL kommt, ist gerade mal niemand zu Hause. Also wandert ein gelber Zettel in den Briefkasten, professionell bedruckt: „Abholung Montag ab 13 Uhr“, und nicht etwa bei unserer lokalen Postfiliale, sondern natürlich in einem benachbarten Stadtteil.
Montag, Mittagspause: Schwinge meinen Hintern ins Auto, fahre zu dieser Filiale. Finde einen Parkplatz, zackig rein. Angestellte sieht sich den Zettel an.
Dann sieht sie mich an, als hätte ich nicht alle Tassen im Schrank.
Sie sagt: „Der ist von Samstag.“
Ich: „Ja. Abholung ab Montag, 13 Uhr.“
Sie: „Ne. Nicht bei mir.“
Sie dreht sich ab und ist auf dem Weg zu ihrem Hocker.
Für Naivlinge wie mich hat sie wenig Zeit.
Ich: „Äh???“
Sie: „Die vom Samstag sind nie am Montag hier.“
Ich: „Aber da steht…“
Sie: „Die bunkert der Fahrer irgendwo.“
Ich: „Aber da steht Montag. Gedruckt.“
Sie: „Ist egal. Nicht bei mir. Kommen Sie morgen. Oder übermorgen.“
Mach ich. Auf ihrer Webseite wirbt die DHL mit einem Bild aus dem Set des neuen Bond-Films. Da steht „Mit der Lizenz zum Liefern. Keine Zeit zu sterben.“
Die DHL hat übrigens auch ein offizielles Firmenmotto: „The Power of Global Trade“. Vielleicht bunkert ja gar niemand mein Paket, zur Abholung ab Montag, also Dienstag oder später. Vielleicht fährt es James Bond gerade via Rom zur Filiale.
Oder ist unterwegs gestorben.