Elektronische Musik ist eigentlich nicht mein Ding. Die große Ausnahme ist Björk, die ich schon zu ihren punkigen Zeiten in den 80ern auf dem Radar hatte und schwer cool fand. Was sie dann allerdings nach ihrer Karriere mit den Sugarcubes vom Stapel ließ, haute mich regelrecht um: Das war komplett unerwartet, herrlich schräg und extrem kreativ.
„Debut“, 1993 erschienen, ist dabei aus persönlichen Gründen noch immer mein Lieblingsalbum, sehr dicht gefolgt vom eigentlich weit vielfältigeren, poetischen Album „Post“ (1995) – es markiert meiner Meinung nach bis heute den Höhepunkt ihres Schaffens. Klar, es waren die Alben, mit denen Björk wirklich überraschen konnte. Danach erwartete man von ihr immer Schrägeres und ihre damit einhergehende, schrill-überzogene Selbstinszenierung, alles andere hätte enttäuscht.
Dabei fasziniert sie niemals mehr, als wenn sie sich rau und brüchig zeigt – so wie in Lars von Triers düsterem Musical „Dancer in the Dark“ (2000), wo sie als Schauspielerin und Sängerin brilliert: In Cannes gewann sie die Goldene Palme mit der Rolle, dazu den Europäischen Schauspielpreis und zwei Golden Globes (für die Rolle und den besten Filmsong), bei den Oscars reichte es „nur“ für eine Nominierung für den besten Filmsong.
Hier ist er.
Der Film ist starker Tabak, aber echt sehenswert. Mir fällt kein anderes Musical ein, über das ich das sagen würde.